Vor einer Woche durfte ich wieder einmal auf ein Pferd steigen. Das letzte Mal gerittten bin ich in meiner Kindheit. Auf den ersten Blick wirkte der Freiberger eher klein. „Den kann man ohne Sattel reiten“, sagte ich beinahe belustigt zu mir selber.
Verzichtet auf den Sattel habe ich indessen nicht. Es dauerte nämlich durchaus seine Zeit, bis ich – frei von jeder Eleganz – den Rücken des Warmbluts erklommen hatte. Das Tier benahm sich im Übrigen wie ein Esel und machte wenig Anstalten, die geplante Wegstecke unter die Füsse zu nehmen. Das machte mich nervös, ungeduldig und mündete sogar in Boshaftigkeit, in dem ich dem Ross mit dem Metzger drohte. Solche nicht ganz ernst gemeinten Drohungen kommen natürlich nicht gut an. Nicht beim Pferd und noch weniger beim Umfeld, welches mich nun selber als Esel schimpfte. Klar, unterschiedliche Einschätzungen bleiben immer eine Frage der Perspektive. Das Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde, sagt der Volksmund. Ich suche immer noch..